Reiseroute (Eckdaten)

1.2 Stuttgart - Manama, Bahrain

6.2 Bahrain - Doha, Katar
11.2 Katar - Mumbai, Indien
8.3 Chennai, Indien - Kolkata, Indien
"zu Fuß" werden wir uns von Kolkata Richtung Nordwesten nach Nepal durchschlagen
und wieder im Norden Indiens einreisen
25.4 Neu Delhi, Indien - Kuala Lumpur, Malaysia
30.4 Malaysia - Taipeh, Taiwan
19.5 Kaohsiung, Taiwan - Macau, China
21.5 Macau - Hong Kong (per Fähre)
26.5 Hong Kong - Festland China ("zu Fuß")
23.6 Peking, China - Kiew, Ukraine
17.7 Katowice, Polen - Stuttgart

Freitag, 2. Juni 2017

Nihao China: Li-Fluss, Reisterrassen und der Weg nach Yunnan

Unsere Einreise von Hongkong nach China lief anders als erwartet völlig problemlos und die Passkontrolle dauerte nur ein paar Minuten. Von der Grenzstadt Shenzhen sind wir in unserer ersten Woche China fast nur mit dem Zug bis Kunming in der Provinz Yunnan gereist und haben dabei schon einiges erlebt: auf der einen Seite touristische Highlights wie die Bootsfahrt auf dem Li oder die Wanderung durch Reisterrassen und auf der anderen Seite viele sehr chinesische Erfahrungen, die wir vor allem bei Zwischenstopps oder Übernachtungen in weniger touristischen Grossstaedten (Guangzhou - ca. 14 Mio, Guiyang - ca. 3 Mio, Kunming - ca. 4 Mio Einwohner) auf dem Weg gemacht haben.

Die Bootsfahrt in Guilin gehört sicher bei vielen zu den Highlights einer China-Reise. Die knapp vierstündige Bootsfahrt auf dem Li fuehrt an unzähligen Karstbergen vorbei und ist wirklich malerisch. Wir konnten uns von den Aussendecks gar nicht satt sehen und genossen die vielen Kurven des Flusses  inkl. der berühmten Ansicht der Berge, die auch auf dem 20-Yuan-Schein abgebildet ist. Die Bilder geben hoffentlich einen guten Eindruck. Für uns war besonders auffällig, dass die Boote ziemlich luxuriös waren (mit Ledersitzen, A/C, viel Platz) und man merkte, dass die Chinesen eben keine Touren mehr in einfach Holzbooten machen. Und Mittagessen gab es auch dazu.

Karstlandschaft rings um den Li auf dem 20 Yuan-Schein
Karstberge
Aussicht auf die schoenen Karstberge waehrend der Bootsfahrt auf dem Li

Das zweite grosse Highlight der ersten Woche war unser Aufenthalt in Zhaoxing, von wo wir eine Wanderung durch Reisterrassen machen konnten. Zhaoxing - ein Dorf der Dong (anerkannte Minderheit in China mit speziellen Traditionen und Braeuchen) selbst ist auch schon ein Highlight mit traditionellen Holzhäusern und sogenannten "Drum Towers". Leider hat die chinesische Regierung in den letzten Jahren einiges investiert und das Dorf zu einer "traditional village scenic area" gemacht, was einer Art Dong-Disneyland gleichkommt. Da auch noch Feiertag war, war das Dorf entsprechend voll-voll mit chinesischen Touristen, die doch etwas andere Vorlieben haben und sich mehr an den Souvenir-Shops und Tanz-Shows für Touristen erfreuen. Das wiederum kam uns sehr zu Gute, da unsere Wanderung in der Umgebung durch die Reisterrassen und in ein anderes Dong-Dorf entsprechend idyllisch und sehr schön war. Und trotz der Gentrifizierung muss man sagen, dass die alten noch erhaltenen Häuser und Türme wirklich extrem fotogen waren.


Zhaoxing, Provinz Guizhou, China

Wunderschoenes Dorf Zhaoxing




Traditionelle Holzbauweise in Zhaoxing

Beleuchteter Tempel in Zhaoxing 


Aber nicht nur in Zhaoxing merkten wir, dass China in vielen Dingen doch "etwas anders" ist. Wie oben erwähnt haben wir schon in einigen Städten Stopps gemacht und dabei viele Dinge erlebt, die wir so nicht kennen oder anders erwartet haben. Beispiele:

  • Tanzen im Park: Es ist völlig üblich, dass wir in Parks Tanzgruppen antreffen. Es wird einfach ein Lautsprecher mitgebracht und mitten am Tag tanzen diverse Paare durch den Park und sind zum Teil angezogen wie zum Festball. 
Tanzen im Park - nicht das einzige Beispiel, sondern wirklich Standard in China
  • Züge in China: vor allem die High-Speed-Trains sind extrem komfortabel und mit unserem ICE vergleichbar. Unterschied ist nur, dass sie dauerhaft schneller fahren (250 km/h sind keine Seltenheit), da die Chinesen völlig schmerzbefreit Trassen durch das Land und Berge (so viele Tunnel!) gebrochen haben. D.h. dann, dass man zwar schnell zwischen 2 Städten verbunden wird, aber der High-Speed-Bahnhof i.d.R. am A der Heide ist und man nochmal locker 1-1.5h oder mehr ins Zentrum braucht. Also am Ende irgendwie doch nicht so schnell... Die Nachtzüge sind auch sehr komfortabel - insbesondere nach unseren Erfahrungen in Indien. Man bekommt sogar eine Bettdecke und ein Kissen und die Ablaeufe sind militärisch genau geregelt - man wird z.B. 30 Min vor Ankunft geweckt.
Typischer Check-in Gate am Zugbahnhof - wie am Flughafen
  • Einsteigen in Züge ist auch sehr anders: zunächst muss man am Eingang des Bahnhofs durch die Ticketkontrolle und die Sicherheitskontrolle wie am Flughafen. Nancy wurde beim letzten Mal eine Flasche mit Spray abgenommen, weil das "entflammbar" Zeichen drauf war... Bei den Menschenmassen heisst das, dass man mindestens 30 Minuten vor Abfahrt am Bhf sein sollte. Aber es geht noch weiter: auf den Bahnsteig darf man erst, wenn der Zug ausgerufen wird. In dem Moment rennen die Massen dann wie am Flughafen durch Gates, wo das Ticket nochmal kontrolliert wird und damit man sich nicht verläuft, stehen Sicherheitsbeamte so, dass Du wirklich nur zu dem einen Bahnsteig laufen kannst. Kontrolle hält in China eben doppelt besser... Am Bahnsteig stehen dann alle in Reih und Glied vor der angezeigten Wagennummer, wo man seinen Sitzplatz hat - das ist zumindest wirklich effizient und eine nette Abwechslung zum Stossen und Kratzen in Indien.
    Militaerisch sortiertes Anstehen und Warten auf den Highspeed Train
  • Essen: gibt es natürlich an jeder Strassenecke und wir haben schon viele leckere Sachen probiert. Dampfnudeln sind sehr beliebt, China-Nudeln gibt es überall, frittierte Hühnerbeine und Trockenfisch sind Schmankerl, die wir uns noch aufheben. 😉 Bisher ist es auf jeden Fall wieder deutlich leckerer als in Taiwan und wechselt von Provinz zu Provinz durchaus merklich. Wir werden also noch viel Neues entdecken können.
Freitag Abend werden wir nun als Nächstes von Kunming mit dem Zug weiter nach Norden nach Dali fahren und dann immer weiter gen Norden ziehen. Wir melden uns dann sobald wie möglich wieder mit neuen Geschichten aus China. (Weitere) Bilder müssen wir eh nachreichen - das ist hier mit der Google-Blockade etc. alles etwas schwierig. Mails & Co funktionieren hier auch nicht immer.

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