Reiseroute (Eckdaten)

1.2 Stuttgart - Manama, Bahrain

6.2 Bahrain - Doha, Katar
11.2 Katar - Mumbai, Indien
8.3 Chennai, Indien - Kolkata, Indien
"zu Fuß" werden wir uns von Kolkata Richtung Nordwesten nach Nepal durchschlagen
und wieder im Norden Indiens einreisen
25.4 Neu Delhi, Indien - Kuala Lumpur, Malaysia
30.4 Malaysia - Taipeh, Taiwan
19.5 Kaohsiung, Taiwan - Macau, China
21.5 Macau - Hong Kong (per Fähre)
26.5 Hong Kong - Festland China ("zu Fuß")
23.6 Peking, China - Kiew, Ukraine
17.7 Katowice, Polen - Stuttgart

Sonntag, 26. Februar 2017

Update der vorherigen Blogs mit Fotos

Internet ist endlich vernuenftig und wir haben alle vorherigen Posts mit ein paar Bildern angereichert! Bei uns soweit alles bestens. Liebe Gruesse aus Kochi!

Donnerstag, 23. Februar 2017

Mehr als Fakten ;)


Neben den geographischen und touristischen Highlights und Gegebenheiten, über die es viel und vor allem viel Interessantes zu berichten gibt, fesseln insbesondere auch die (zwischen-)menschlichen Begegnungen und indischen Besonderheiten, die teilweise bereits erwähnt wurden. Auf diesem Wege möchte ich von ein paar Erlebnissen berichten, die für Indien so typisch sind.

Mit Händen essen - jeder tut es! Alles! Man kann es eklig oder unhygienisch finden, aber es auf jeden Fall auch faszinierend und etwas ansteckend. Wir bemerken bei uns, dass wir auch einige der schon bekannten und auch beliebten Speisen mit der Hand Futtern. Man kann sich auch in der noch so kleinen und (scheinbar) schäbigen Kaschemme darauf verlassen, dass es ein Waschbecken zum Hände waschen gibt. Vor allem Reis nur mit Händen bzw Fingern zu essen, ist einfach zu schwierig für uns Besteck verwöhnte Westler, noch dazu sind die frisch vom Feuer kommenden Speisen richtig heiß.

Abnormales Trinkverhalten - bitte nicht nachahmen, hohe Aspirationsgefahr! Sicher fällt mir diese ziemlich sonderbare Methode des Trinkens hier berufsbedingt besonders auf, aber auch Philipp staunt nicht schlecht. Liebe Arbeitskollegen, jetzt wird's interessant :) Inder trinken, ohne den (in aller Regel Metall-)Becher, die Flasche oder die Kanne mit den Lippen zu berühren. Sie legen den Kopf gefährlich weit nach hinten in den Nacken und schütten rein... kein Witz! Einige setzen dazwischen ab und schlucken, wie wir es tun würden. Die Allermeisten können sich bei dauerhaft geöffnetem Mund einen vollen Becker Wasser in den Rachen leeren, ohne dass ich bislang Anzeichen einer Aspiration gehört oder gesehen hätte. Man sieht, dass sie minimal sowas wie schlucken sowie kleine Bewegungen des Kehlkopfs. Einen Selbstversuch habe ich noch nicht gewagt. Vielleicht machen das die lieben Schlucktherapeuten mal und lassen mich wissen, wie es geklappt hat ;-)

Faszination weiß - anders scheint es nicht erklärbar. Vielleicht sammeln die Inder Berührungen und in der heutigen modernen Zeit auch Fotos mit Weißen, weil es ihnen Glück bringen soll oder so. Neben den Fotos, für die wir parat stehen müssen, wollen viele auch Hände schütteln. Weil ich eine Frau bin (logische Erklärung, oder?!), ist Philipp dafür sehr viel häufiger gefragt. Aber auch ich werde nicht selten wie ein Marsmännchen angestarrt, angelächelt und bewunken. Wenn es dabei bleibt (und man nicht zusätzlich noch nach allen möglichen Dingen angebettelt oder ausgefragt wird), ist dies meist auch in Ordnung und oft auch sehr nett. Wenn man aber bei größter Hitze und vielleicht langer Suche zum 15. mal angesprochen und die typischen zwei Dinge gefragt wird, ist dieses Verhalten der Inder ehrlich gesagt sehr anstrengend und ermüdend. Immer der Affe im Zoo zu sein, wurde schon auf unserer Lateinamerika-Reise sehr schnell eher ätzend und hier ist es noch viel extremer. Die zwei typischen Fragen, die wirklich jeder stellt, sind: 1. What's your (good) name? 2. Where are you from? / What is your country? Wenn selbst der geduldige Philipp dann mal genug hat, greift er auf seine Geheimwaffe "Aserbaidschan" zurück (da Deutschland natürlich jeder kennt!). Anders als in Lateinamerika drehen die Inder jedoch nicht ahnungslos um und gehen ihres Weges, sondern wollen dann noch mehr wissen. Über Fotos und Selfies wurde bereits berichtet - es ist unglaublich!

Diskretion - Diskre... was??! Was is'n das?? Wie schreibt man das? Kann man das essen? Das müssen so ungefähr die Fragen sein, die sich ein Inder stellt, wenn man ihn über Diskretion aufklären möchte. Die existiert hier nämlich nicht! Wenn man zB ein Foto machen möchte, sich dazu hinkniet und aufs Display schaut, kann es schon mal sein, dass hinter einen 2 bis wahlweise 7 Inder stehen, die es einem gleich tun und ebenfalls durch die Kamera schauen wollen. Genau das ist Philipp in Aihole mit ca. 7 kleinen Jungs passiert und es war ein Bild für die Götter! Leider hatte ja Philipp die Kamera in der Hand und ich konnte kein Bild davon machen. Zuvor waren 3 der Jungs einfach aufgetaucht, hätten sich während wir auf einem stein rasteten, direkt (!) vor uns gestellt und uns Beobachtet. Und zwar viele Minuten lang. Auch das ist nichts Ungewöhnliches und uns schon oft passiert. Man fühlt sich sehr sehr komisch und eben beobachtet, aber man lernt damit umzugehen und macht einfach weiter das, was man die ganze Zeit gemacht hat. Spannend ist nur, dass Inder sehr viel Ausdauer haben. Wenn Dich jemand anstarrt, macht er das nicht kurz und mit verstohlenem Blick. Nein, er macht es ganz ungeniert und offensichtlich eine gefühlte Ewigkeit lang. Zurückzustarren oder gar frech rüberzuwinken, bringt absolut nichts. Als Deutscher fühlte man sich ertappt, ein Inder freut sich. Wenn man sich irgendwo anstellt (was man hier sehr oft tun muss), stellt sich der nächste direkt hinter einen. Direkt! So nah, dass man seinen Atem im Nacken spürt. Oder er stellt sich neben einen. Am besten sind es mehrere, die einen dann von allen Seiten umringen. Als deutscher findet man das sehr komisch und eigentlich auch unerhört - hier in Indien: völlig normal. Der schlimmste Fall ist der, indem sich der Inder vordrängelt. Auch das kommt leider viel zu oft vor und erst heute, nachdem mich die viel zu beschäftigte Frau hinter'm Schalter (not!) ewig ignoriert und da hat stehen lassen, platzte mit der Kragen, als sich ein Inder ganz dreist und bewusst vordrängelte. Nicht mir mir mein Freund! Dass eine weiße Frau ihn ganz brüskiert anschauen und auch noch spricht ("Hellooo?! Do you see me??? I'm standing right here!!!), hat ihn völlig aus der Bahn geworfen und er hat mich gnädig vorgelassen ;-)

Bürokratie - oh das kennen Sie ganz genau! Hier in Indien wird sie jeden Tag ständig und in jeder noch so kleinen Amtshandlung gelebt. Wir stehen häufig Kopf schüttelnd daneben und fragen uns: Was soll das??? Wozu?! Das ist so unnötig (und kostet uns unnötig Zeit!!). Zwei alltägliche Beispiel sollen das verdeutlichen: obwohl es zwar online Buchungen gibt, die angeblich auch für Ausländer möglich sein sollen, ist es leider für uns unmöglich, online einen Zug zu buchen. Indische Züge sind gerade auf den Hauptstrecken gern mal ganz schnell ausgebucht und so gehört teils eine reife Vorausplanung dazu sowie das Kaufen eines Tickets am Schalter (wie in guten alten Zeiten, herrlich!). Um am Schalter bedingt zu werden, zieht man eine Nummer. So weit, so gut. Die Nummer allein nützt einen jedoch nichts. Um die überhaupt zu bekommen, füllt man ein eng beschriebenes Formular aus und trägt dort Name, Adresse, Geschlecht, Alter, Handynummer, Email Adresse, Zugnummer, Zugname, wo der Zug losfahrt, wo der Zug ankommt, wo man einsteigt, warum man Zug fährt.... ein. Ein Kinderspiel, oder?! Logisch!  Bei unserem ersten Versuch ein Zugticket zu erwerben, staunten wir nicht schlecht und gaben auf. Einerseits wegen des für uns nicht ausfüllbaren Formulars, andererseits weil die jüngst gezogene Nummer 574 und die derzeit am Schalter bediente 491 war. Beim zweiten Anlauf waren wir besser vorbereitet und es ging relativ schnell und überraschend unkompliziert.
Zweites Beispiel von heute Mittag. Wir sind heute mit dem Nachtzug von Hampi nach Mysore gefahren und haben diese relativ moderne und interessante Stadt besichtigt. Absolutes Highlight ist der Palast des Maharadjas. Im Ticketpreis mit inbegriffen sind Audioguides, die man sich an einem gesonderten Schalter abholen kann (die zuvor erwähnte Aktion mit dem Inder, der sich vordrängeln wollte, fand hier statt). Man muss theoretisch nur ein Pfand hinterlassen (Geld oder Pass) und bekommt das Gerät ausgehändigt. Nicht in Indien! Da die gute Frau mich sowieso schon hatte stehen lassen und mein Blut durch die Drängelaktion etwas in Wallung geraten war, müssen mir wie im Comic Rauchschwaden begleitet von einem Dampflok-Geräusch aus den Ohren gekommen sein, als die Dame natürlich alles in Seelenruhe von meinem Pass abschrieb (natürlich mit Durchschlag, denn die Inder wissen: Papier ist geduldig), dann von mir wissen wollte: Handynummer (auch wenn die hier in Indien völlig witzlos ist, was ich ihr versucht habe klarzumachen), E-Mail Adresse, Philipps E-Mail Adresse, Name und Adresse unseres Hotels... und und und. Ich wollte den Palast nicht kaufen, ich wollte lediglich den Audioguide ausleihen!!! Argh! Und das sind die Momente, in denen man denkt: Wieso? Wozu?? Das macht doch keinen Sinn!!! Aber es raubt mir manchmal den letzten Nerv! Wieder gut gemacht werden solche Situationen ganz schnell: durch die vielen netten Inder, die so hilfsbereit sind. Durch die vielen bezaubernden Momente, die man in diesem Land hat. Durch das Besondere, das die Menschen und die Kultur zu bieten haben. Uns gefällt es hier sehr gut!!!

Nancy und Philipp als die neuen Foto-Stars in Indien - eines von vielen Beispielen

Muell ist ein riesiges Problem - das auf dem Bild ist uebrigens ein Fluss...

Aushang mit den Passagieren des Zuges - unsere Namen erscheinen auch mit unseren Plaetzen

Typisches Treiben auf Indiens Strassen

Dienstag, 21. Februar 2017

Fotos...

und noch ein Hinweis: Fotos von Indien folgen dann endlich, wenn Internet mal wieder besser ist... Versprochen!
Liebe Gruesse von Nancy und Philipp - wir gehen jetzt ein indisches Curry, Masala Dosa oder Uttapam essen. Einfach mal googeln. ;)

Richtung Sueden: Pune & Karnataka

Von Mumbai sind wir trotz Schwierigkeiten beim Ticket-Kauf mit dem Zug nach Pune gefahren, wo wir eine weitere indische Grossstadt entdeckten (>3 Mio Einwohner). Hier gab es weniger grosse touristische Highlights anzuschauen als vielmehr das Treiben der Stadt zu beobachten. Der Grossmarkt, das Zentrum mit engen Strassen, die Organisation weiterer Zugtickets (fuer zwei kommende Nachtzuege), erste Einfuehrung in die indische Kueche und etwas Entspannung im schoenen Hotel halfen uns bei der Akklimatisierung in Indien. Und der Verkehr, der Krach und das wuselige Leben Mumbais wurde hier eigentlich nahtlos fortgesetzt.
Der erste Nachtbus der Reise brachte uns trotz erstaunlich viel Verkehr fuer eine Nacht mitten in der Woche nach Bijapur und in den Bundesstaat Karnataka. Diese vorwiegend muslimische Stadt war dann schon wesentlich entspannter und begeisterte uns mit dem beruehmten Mausoleum Gol Gumbaz und einer sehr schoenen schlichten Moschee. Im Gol Gumbaz konnten wir bis unter die Kuppel klettern und die Akustik war wirklich fantastisch. Sie wurde natuerlich von den Indern auch lautstark geprueft. ;) Viel interessanter fuer die meisten Inder waren aber die weissen Touristen - sprich wir. "Sir, foto?" oder "Madam, selfie" - unzaehlige Male wurden wir gefragt und Fotos von uns gemacht. Manchmal mit ganzen Familien oder manchmal nur ein 8-jaehriger Junge mit seinem grossen Smartphone. Dieses Phaenomen zieht sich seither durch und mehr oder weniger jeden Tag sind wir beliebte Fotomotive.
Nach Bijapur ging es dann wieder mit dem Bus weiter nach Badami und nach Hampi, wo wir jeweils 2 Uebernachtungen hatten. Hier ging es nun um alte Hindu-Koenigreiche und -Kulturen: sowohl Badami und Hampi waren Hauptstaedte frueherer Koenigreiche und Unesco Kulturerbe. Unzaehlige Tempel mit zum Teil unglaublich gut erhaltenen Figuren, Dekorationen und Verzierungen haben wir entdeckt und bei ziemlich grosser Hitze (37 Grad) besichtigt. Manche Tempel, die direkt in den Stein geschlagen wurden ("cave temple"), und die Weitlaeufigkeit der Ruinenstaedte bleiben besonders in Erinnerung.
Heute Abend steigen wir in den ersten Nachtzug und wachen in Mysore (im Sueden von Karnataka) auf.
Moschee in Bijapur 
Gol Gumbaz, Bijapur



Cave Tempel, Badami

Cave Tempel, Badami


Tempel in Aihole (bei Badami)

Im Hintergrund Virupaksha Tempel, Hampi

Suedliche Koenigstempel in Hampi

Auf Tour durch die Tempelanlagen in Hampi

Turm vom Virupaksha Tempel, Hampi

Dienstag, 14. Februar 2017

Indische Besonderheiten und wie wir sie so langsam verarbeiten

Achtung, es folgt ein relativ langer Bericht, aber was uns hier begegnet, beschäftigt :-)
Außerdem werden wir uns bemühen, ganz bald auch mehr Bilder online zu stellen!

Tja, mittlerweile stecken wir mittendrin und versuchen uns so langsam an einige Dinge zu gewöhnen. Andere Dinge entdecken wir erst und staunen manchmal nicht schlecht. In Indien muss einen wohl nichts wundern... aber der Reihe nach.
Inder sind in der Tat recht klein, sodass wir die meisten Männer um einen halben und die meisten Frauen um locker einen ganzen Kopf überragen. Vielleicht erklärt das, dass wir in einem Aufzug gesehen haben, dass mit 10 Personen oder 680kg gerechnet wird.... Alle, ja wirklich alle, haben schwarze Haare und sehr dunkle Augen! Frauen haben bis auf vereinzelte Ausnahmen (bislang haben wir 2! gesehen) lange Haare!  Es wird viel gespuckt, obwohl es auch viele Schilder gibt, die das untersagen. Wenn es aber nach den Schildern ginge, dürfte auch kein Müll auf die Straße oder aus dem Zug/Bus/Tuk Tuk geschmissen, nicht über Gleise gegangen, nicht gegen den Verkehrsstrom gefahren, nicht während der Zugfahrt aus der Tür gelehnt.... werden. Müll ist ein großes Thema, denn er ist überall! Hier und da wird er auch gerne mal angezündet, was den Smog über den Großstädten natürlich nicht besser macht. In Mumbai haben wir gefühlt alles gesehen. Diese 16 Mio Stadt ist sehr modern, cosmopolit und Heim sowohl für sehr arme Menschen, die in Slums ohne Strom, Wasser und Toilette leben, als auch für solche, die der gehobenen, gebildeten Mittelschicht angehören. Auf unserem Streifzug sind wir beides innerhalb kürzester Zeit begegnet. Man biegt um 2 Ecken und bemerkt schnell, dass sich die Atmosphäre, die Kleidung der Menschen und das Angebot der Verkaufsstände auf der Straße drastisch verändert hat. Dementsprechend wird man mal mehr angeschaut, angestarrt, angesprochen, angebettelt... und mal weniger. Die gut angezogenen, gebildeten Inder sprechen uns auch gern mal an (weil sie natürlich auch diejenigen sind, die Englisch sprechen können), sind sehr nett und hilfsbereit und auch ziemlich neugierig. Sie fragen ganz ungeniert nach Alter, Job und persönliches. Dafür erzählen sie auch von sich und wir haben schon viel interessantes erfahren, z.B. dass arrangiertes Heiraten immer noch ganz normal und zu 80% gelebt wird (auch in der Mittelschicht). Wir haben Mumbai wieder verlassen und sind derzeit in Pune, ab jetzt geht's immer weiter Richtung Süden.

Roller und Tuk-Tuks ueberall - hier in Mysore
Auf dem Kopf tragen Inder wirklich alles - vor allem schwere Lasten


Typischer Verkehr - hier in Pune

Slum in Pune, unweit von Hochhaeusern

Sonntag, 12. Februar 2017

Indien, Mumbai - Tag 1

Nach einem aufregenden ersten Tag in Indien gibt es erste Reaktionen und Eindrücke, die wir hier kurz und prägnant sammeln wollen:
- Menschen!!! So viele Menschen!
- Chaos! Und doch geordnetes Leben?!
- Lärm! Vor allem vom Hupen der Autos, Busse, Laster, Motorräder, Roller und Tuk Tuks. Einfach jeder hupt ständig, überall und immer. Man gewöhnt sich nur langsam dran.
- Gerüche. Noch nicht viel Schlimmes, aber oft unbekannt.
- Verkehr. Absoluter Selbstmord in der Rushhour.
- Hitze. Aber noch erträglich bei um die 30 Grad und viel Schatten spendenden Bäumen in der Stadt.
- Farben. Besonders hübsch sind die bunten Gewänder der Mädchen und Frauen.
- Frauen. Auf die wird hier keine Rücksicht genommen. Es zeigt sich eine Ellenbogen-Gesellschaft, bei der Masse an Menschen wohl auch nicht verwunderlich.
- Kinder. Viele! Aber sobald sie laufen können, müssen sie alles mitmachen!
- Volle Züge! Menschen, die aus den (offenen oder nicht vorhandenen Türen?!) raushängen, haben wir so noch nie gesehen. Laut Führer werden in Mumbai täglich 7,5 Millionen Menschen mit dem Zug transportiert, was das Streckennetz in dieser Stadt zu einem der am meisten ausgelasteten der Welt macht. Für die Strecke mit dem Zug in die Stadt zahlen wir pro Person 15 Rupies, das sind etwa 20 Cent. Genauso viel hat mein Mittagssnack am Straßenrand heute gekostet. Keine Ahnung, was es war, aber lecker!

Naehe Chhatrapati Shivaji Terminus (frueher Victoria Terminus), Mumbai

Chhatrapati Shivaji Terminus (frueher Victoria Terminus), Mumbai

Gate of India, Mumbai


Volle Vorortzuege sind auch am Wochenende normal...
Aermlicherer Markt im Zentrum Mumbais

Da waren wir quasi "mittendrin statt nur dabei"

Samstag, 11. Februar 2017

Katar - bauen, bauen, bauen

Mittlerweile haben wir auch den kleinen Staat Katar hinter uns gelassen. In Doha angekommen wurden wir vom guten Wetter sozusagen überrascht. Im Vergleich zu Bahrain war es dort deutlich wärmer, sonniger und weniger windig. An unserem ersten Erkundungstag hätten wir besser die Sonnencreme statt unserer Fleecejacken, um die wir in Bahrain dankbar waren, mitnehmen sollen. Naja, hinterher ist man immer schlauer und vielleicht wird rot auf blasser Haut doch irgendwann braun... ;-)
Auch in Katar waren alle nett und hilfsbereit. Frauen werden sehr zuvorkommend behandelt und im Bus zB vorgelassen. Die üblichen Fast Food Ketten sahen wir viel seltener als zuvor in Bahrain. Die Skyline ist wirklich beeindruckend und bei einem Spaziergang an der wunderschönen und langen Uferpromenade entlang kann man sie wirklich aus jeder Perspektive genießen. Wir haben das sowohl bei Tag als auch Nacht getan. Weitere Highlights sind der bzw. die Souq (Märkte) und das Museum für islamische Kunst, welches bereits von außen mit seiner ungewöhnlichen Architektur beeindruckt und die weltweit größte islamische Kunstsammlung zeigt. Wie schon angedeutet, gibt es mehrere bzw. unterschiedliche Märkte. Neben einem "normalen" mit vielen Cafés, Restaurant, Ständen und abends mit regem Leben und Leuten, bestaunt man auf dem Falkenmarkt teils große und prächtige Greifvögel und begreift, wie wichtig dieser Sport und diese Tradition mit den Falken noch für die Katari ist.
Nicht zu übersehen in Doha: überall wird gebaut und das 24/7! Wahnsinn! In Hinblick auf die WM 2022 müssen hier zB noch einige Stadien und eine U-Bahn Linie entstehen, daher auch riesige Baustellen mit
unzähligen Bauarbeitern. Als Tourist/Fußgänger ist man insofern davon betroffen, als dass man ständig Baumaschinen, Arbeitern, Bussen, Lastern, Zäunen und Absperrungen ausweichen muss.
Insgesamt haben wir in Katar nochmal ein paar ruhige und entspannte Tage verlebt und sind nun in Indien angekommen. Das Abenteuer beginnt (so richtig)!


Blick auf Skyline von Doha West Bay

Museum islamischer Kunst

West Bay Doha

Typische Daus / Schiffe an der Uferpromenade Corniche

West Bay Doha beim Abendspaziergang

Dauerbaustelle: 24/7 in action

Mittwoch, 8. Februar 2017

Königreich Bahrain: Assalamu alaykum - Friede sei mit dir

Wie auch schon auf unserer vorherigen Reise auf die Arabische Halbinsel begegnet uns auch in Bahrain dieser Gruß überall. Wir haben hier nur ein paar Tage verbracht und sind nach dem kürzesten Flug unserer Reise-Karriere überhaupt (45 min) bereits in Doha, der Hauptstadt Katars, gelandet.

Nachfolgend ein kurzer Bericht und ein paar Impressionen aus Bahrain:
Die Insel ist ziemlich klein, sowohl geografisch (48km lang) als auch hinsichtlich ihrer Einwohnerzahl. Von den 1,2 Mio Menschen, die hier leben, sind rund 33% Ausländer (v.a. aus Indien, Nepal, Bangladesch, Pakistan, Philippinen und Sri Lanka). Englisch ist hier also die tägliche Sprache und wir hatten keine Verständigungsprobleme, da auch eigentlich alles auf englisch geschrieben ist. Die höchste Erhebung ist süße 134 m "hoch". Die Bahrainis erlebten wir als höflich und hilfsbereit. Das Wetter war ok, meist sonnig, sehr windig und daher auch oft gefühlt kälter als die angezeigten 15 Grad. Da alles nicht Bebaute einfach Wüste ist, war auch die Wettervorhersage "Staub" nicht gelogen (wenn auch eher ungewöhnlich).
In der Hauptstadt Manama sieht man alles: von sehr traditioneller Kleidung samt Vollverschleierung der Frauen bis hin zu westlichen modernen Looks von Einheimischen und Ausländern. Man beobachtet viel Polizeipräsenz an den Highways und überall in der Stadt, wo gern mal mit Panzerfahrzeug und Riesen-Wumme in der Hand für Sicherheit gesorgt wird. Unsicher haben wir uns nie gefühlt. Man sieht seeeehr viele seeeeehr große und schwere Autos - klar, wenn ich überall problemlos parken und für 0,30€ pro Liter tanken kann, fahr ich auch einen überdimensionalen Jeep oder Pickup ;-)
Highlights der Insel sind die Große Al-Fatih Moschee, natürlich die Formel 1 Rennstrecke, Ölfelder, einige vorchristliche Grabstätten und der Baum des Lebens (den wir nicht gefunden haben haha). Nicht zu vergessen der King Fahd Causeway: ein 26km langer Damm, der Saudi Arabien mit Bahrain verbindet. Er wurde 1986 für 1,2 Mrd. $ gebaut und scheint hinsichtlich des hohen Verkehrsaufkommens von Saudi vor allem für Bahrain wirtschaftlich sehr lohnend zu sein. Am Wochenende kommen die Saudis rüber gefahren und genießen die liberalen Vorzüge des bahrainischen Königsreichs (v.a. Alkohol!!). Auch ohne Visum darf man bis ungefähr zur Hälfte des Damms bis zur Grenze zu einer Insel in der Mitte fahren. Näher komme ich als unverheiratete U30 Frau Saudi Arabien wohl nicht ;-) Auf dieser Insel befindet sich natürlich eine Moschee und - Mc Donalds! An westlichen Fast Food Ketten mangelt es in Bahrain nicht. McD, Burger King, KFC, Baskin Robins und Pizza Hut sieht man hier überall. Die Toiletten sind dort immer sehr sauber und kostenlos ;-)
Außerhalb der Hauptstadt und ein paar wenigen anderen Städten und größeren Orten ist nicht viel außer Einöde und Ölförderung.
Wir haben die erste Tage unserer Reise eher langsam angehen lassen und sind gespannt, was Katar zu bieten hat.
Viele und vor allem sonnige Grüße nach Deutschland!
Nancy & Philipp


Und plötzlich standen wir auf der Formel 1 Rennstrecke - ganz so war es nicht geplant, aber wenn keiner guckt ;-)

Al Fatih Moschee


World Trade Center, Manama




Ölförderung und endlose Pipelines

Philipp im portugiesischen Fort


Blick von der Grenze nach Saudi nach Bahrain