Die Busfahrt von Lemberg (Ukraine) nach Polen verlief ohne Probleme, auch wenn das Prozedere an der Grenze relativ lange dauerte. Während bei uns als EU-Bürger die Grenzkontrolle sehr schnell ging, wurden Ukrainer und Russen im Bus doch sehr genau kontrolliert und mussten meist irgendwelche Bescheinigungen o.Ä. einreichen. In der knappen Woche, die wir in Polen verbracht haben, übernachteten wir in Rzeszow (1 Nacht), Krakau (3 Nächte) und Kattowitz (2 Nächte).
Rzeszow war nur ein kurzer Stopp auf der Durchreise, überraschte uns aber positiv mit einer schnuckeligen kleinen Altstadt inkl. Schloss, in dem heute das Gericht untergekommen ist. Außerdem konnte Nancy hier ein letztes Mal auf der Reise die Zeit sinnvoll nutzen und erfolgreich shoppen gehen. :)
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Fontänenpark Rzeszow, Polen |
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Lubomirski-Schloss, Rzeszow, Polen |
Krakau war sicher das Stadt-Highlight und ist aus unserer Sicht absolut zu Recht ein Touristenmagnet als wahrscheinlich schönste Stadt Polens. Wunderschön an der Weichsel gelegen ist Krakau nicht nur mit einer sehr hübschen Altstadt ausgestattet, sondern auch historisch sehr interessant. Zum einen wurden in der Kathedrale des Wawel-Schlosses zu Krakau früher die polnischen Könige gekrönt und beerdigt und zum anderen hat das Krakau-Ghetto leider im zweiten Weltkrieg zweifelhafte Berühmtheit erlangt. Daher teilten wir die Besichtigung in zwei große Teile auf: das jüdische Krakau und die Altstadt inkl. Wawel-Schloss.
Die meiste Zeit der Tour durch das jüdische Krakau verbrachten wir im hervorragenden Schindler-Museum, was in einem ehemaligen Gebäude der Emaillewarenfabrik von Oskar Schindler errichtet wurde. Es schildert die Geschichte Krakaus und insbesondere des jüdischen Viertels zur Nazi-Zeit mit vielen interessanten Exponaten und Zeitzeugen-Berichten. Die Besichtigung war eine sehr gute Einstimmung, um dann das eigentliche jüdische Viertel Kazimierz mit seinen zahlreichen Synagogen zu besichtigen.
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Mahnmal auf dem alten Marktplatz des jüdischen Ghettos, Krakau, Polen |
Die Altstadt Krakaus hat unzählige - bestens restaurierte - historische Gebäude zu bieten und entfaltet sich um den 200 Meter x 200 Meter großen alten Marktplatz. Hier schlenderten wir durch die Gassen, konnten hier und da in einen Innenhof schauen und einige Kirchen von innen begutachten (Highlight der Kirchen war sicherlich der Innenraum der Marienkirche). Das Wawel-Schloss liegt mit Blick auf die Weichsel etwas über der Stadt. Neben der Kathedrale mit ihren Königsgräbern konnten wir hier auch die Innenräume des Schlosses besichtigen - ein gelungener Abschluss unserer Zeit in Krakau, wo man sicher auch noch 1-2 Tage länger hätte bleiben können.
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Marienkirche am Marktplatz, Krakau, Polen |
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Blick auf den Tüchermarkt (links), Krakau, Polen |
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Blick auf das Wawel-Schloss an der Weichsel, Krakau, Polen |
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Wawel-Kathedrale und -Schloss, Krakau, Polen |
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Wawel-Schloss, Krakau, Polen |
Die letzten zwei Nächte der Reise verbrachten wir in Kattowitz, wo wir quasi auf dem letzten Drücker unserer Reise noch (Ober-)Schlesien erreichten. Von hier machten wir zwei Ausflüge: nach Auschwitz (siehe anderer Blog) und nach Tychy. In Tychy nutzten wir die Gelegenheit und machten eine Brauerei-Führung der hier gegründeten polnischen Biermarke Tyskie. Tyskie ist das beliebteste Bier Polens und wird auch in viele Länder exportiert. Während der sehr interessanten Führung einer professionellen Biertesterin (was ein Beruf!) wurden wir in den Brauprozess und die Geschichte des Bierbrauens in Schlesien eingeführt, konnten die spektakulären Abfüll- und Verpackungsanlagen besichtigen und zum Schluss natürlich eine ungefilterte Kostprobe genießen. Prost!
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Historischer Braukessel der Tyskie-Brauerei, Tychy, Polen |
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Bierprobe: frisches, ungefiltertes & nicht pasteurisiertes Tyskie-Bier |
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