Reiseroute (Eckdaten)

1.2 Stuttgart - Manama, Bahrain

6.2 Bahrain - Doha, Katar
11.2 Katar - Mumbai, Indien
8.3 Chennai, Indien - Kolkata, Indien
"zu Fuß" werden wir uns von Kolkata Richtung Nordwesten nach Nepal durchschlagen
und wieder im Norden Indiens einreisen
25.4 Neu Delhi, Indien - Kuala Lumpur, Malaysia
30.4 Malaysia - Taipeh, Taiwan
19.5 Kaohsiung, Taiwan - Macau, China
21.5 Macau - Hong Kong (per Fähre)
26.5 Hong Kong - Festland China ("zu Fuß")
23.6 Peking, China - Kiew, Ukraine
17.7 Katowice, Polen - Stuttgart

Montag, 8. Mai 2017

你好 (nĭ hăo) oder auch: Hallo in Taiwan

Vor einer Woche sind wir in Taiwan und damit in einer ganz anderen Welt gelandet, die uns bisher ziemlich gut gefällt. Da die Insel eher klein ist (mit der Schweiz vergleichbar), sind die Entfernungen auch nicht groß und mit Bus und Bahn unkompliziert und schnell zu überwinden. Das ist eine tolle Abwechslung zur bisherigen Transportsituation, die wir in vollen Zügen genießen. Sollten wir ein Visum für China bekommen, wird sich das im nächsten riesigen Land wieder ändern ;)

Einige "Fun Facts" über Taiwan sowie kulturelle und Besonderheiten vorab:

Auf der Insel leben 23 Mio Menschen, was Taiwan zu eins der dicht besiedelsten Länder der Welt macht. Ein weiterer Superlativ ist die flächendeckende Verbreitung von 7-Eleven. In keinem Land der Welt gibt es mehr von diesen kleinen Shops pro Kopf (über 5000 insgesamt)! Noch beliebter als die kleinen Shops (in denen es unserer Ansicht nach viel Schrott, aber z.B. kein Obst und Gemüse gibt) sind Tee-Shops, am liebsten trinken die Einheimischen (Bubble-)Milchtee. Zum Glück ist auch Kaffee weit verbreitet!

Ansonsten wird viel Suppe gegessen/getrunken/geschlürft und viel Fleisch verarbeitet. Wir hätten einen Fokus auf Reis erwartet und sind eher verwundert, dass Nudeln hier so eine große Rolle spielen. Wie man sich denken kann, ist man hier als Süß- oder Müsli-Frühstücker völlig fehl am Platz und sollte der Einfachheit halber lieber an frittierten Hühnerbeinchen knabbern. Auch in Taiwan wird viel frittiert und leider wenig gewürzt. Tatsächlich haben wir noch nirgends auf der Welt so oft etwas gegessen, was keinerlei Geschmack hatte, darunter nicht nur Teig-Sachen, sondern auch Gemüse und Fleisch. Sehr verwunderlich!

Am anderen Ende der Highscore Tabelle liegt die Geburtenrate; Taiwan hat eine der niedrigsten weltweit.
Wie auch in anderen asiatischen Ländern sind die Einheimischen hier eher klein und viele verdammt schmal. Hüte und sonstige lustige Kopfbedeckungen sind sehr beliebt, ebenso das Reisen in Gruppen und das hektische hinter einem Führer mit Regenschirm o.ä. Hinterhergerenne. Es ist also nicht alles "gelogen" :)

Ein weiteres wahres Cliche ist die Zuneigung für Kitsch und Plüsch. Man sieht z.B. Teddybär-Taschen, Plüsch-Handys oder Hello Kitty Helme - bei erwachsenen Menschen! Und erst die Handyhüllen 😳
Auch auf öffentlichen Plätzen, an Sehenswürdigkeiten oder z.B. bei Vorträgen und Anschauungsfilmen sind uns schon bunte kindliche Figuren begegnet, die für uns eher befremdlich und vor allem ablenkend sind.

Einen Regenschirm tragen hier die meisten mit sich rum. Dieser wird bei jeder Gelegenheit aufgespannt, nicht nur bei Sonne und Regen, sondern auch dann, wenn wir uns fragen, warum. Scheinbar sind die Asiaten eher Licht-schüchtern.

Die Taiwanesen sind sehr höflich, zurückhaltend und zuvorkommend und an uns nicht interessiert. Wir beobachten Dinge und Verhaltensweisen, die wir als "typisch chinesisch" einordnen. Klar, wir befinden uns ja in der Republik von China, wie Taiwans offizieller Amtsname lautet. Durch die lebhafte Geschichte der kleinen Insel und der letzten Besetzung durch Japan bis Mitte des 20. Jahrhunderts, scheinen die Taiwanesen auch noch ziemlich durch diesen Einfluss geprägt sein. Es gibt kein Gedränge am Bus- und Bahnhof und das Ein- und Aussteigen klappt reibungslos.

Was man hier vergeblich sucht ist Müll. Komischerweise erweisen sich Mülleimer als genauso rar. Die Taiwanesen müssen wohl gut trainiert und gedrillt sein. Die Ordnung und Sauberkeit macht das Reisen hier wirklich erträglich und sehr angenehm, ebenso die weite Verbreitung von öffentlichen Toiletten, die immer kostenlos und selbst mitten in der Pampa und auf Wanderwegen sauber und neutral riechend sind sowie meist Klopapier und Seife zur Verfügung stellen. Unfassbar!

Wie erwartet ist hier vieles nur noch in Landessprache geschrieben, was das Reisen, sagen wir, spannend macht ;). Auch die mündliche Kommunikation ist durch die mangelnden Englisch-Kenntnisse der Einheimischen erschwert und so zeigen, deuten und gestikulieren wir meist. Wir sind nun also mittendrin zwischen nicht lesbaren Schriftzeichen und einer unverständlichen Tonsprache. Langweilig wird es mal wieder nicht!

Nachtmärkte sind ganz spezielle und weit verbreitete Straßenmärkte, auf denen es alle möglichen taiwanesischen und lokalen Speisen zu finden gibt. Meist in Form von kleinen Portionen, die man entweder auf kleinen klapprigen Sitzgelegenheiten dort ist, wo sie gekocht werden oder im stehen ist. Man hat so die Möglichkeit, mehr als nur ein kulinarisches Highlight bzw. Besonderheit zu probieren und kann sich sozusagen durch die Straßen snacken. Die Nachtmärkte öffnen meist am späten Nachmittag, wenn die mobilen Shops aufgebaut und die vielen süßen, deftigen und vor allem unbekannten Kleinigkeiten angeboten werden. Da lohnt es sich, von den Menschenmassen durch die engen Gassen geschoben zu werden und hier und da mal etwas zu probieren (oder auch nur ganz erstaunt zu gucken und beobachten).
All dies ist hier in Taiwan kein Problem und um einiges angenehmer, als es in Indien wäre, da die Taiwanesen sehr höflich, umsichtig und zurückhaltend sind. Es wird sich oft entschuldigt und man versucht, groben Körperkontakt zu vermeiden. Völlig anders als in Indien!!!

Typische Riten rund um die Gabentische in einem Tempel in Taipeh

Spiele, Pluesch und Kitsch auf einem Nachtmarkt in Taipeh

Wenn man es nicht lesen kann, muss man genau hinschauen. was es gibt :)

Essen. wo gekocht wird - Night Market Taipeh

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