Reiseroute (Eckdaten)

1.2 Stuttgart - Manama, Bahrain

6.2 Bahrain - Doha, Katar
11.2 Katar - Mumbai, Indien
8.3 Chennai, Indien - Kolkata, Indien
"zu Fuß" werden wir uns von Kolkata Richtung Nordwesten nach Nepal durchschlagen
und wieder im Norden Indiens einreisen
25.4 Neu Delhi, Indien - Kuala Lumpur, Malaysia
30.4 Malaysia - Taipeh, Taiwan
19.5 Kaohsiung, Taiwan - Macau, China
21.5 Macau - Hong Kong (per Fähre)
26.5 Hong Kong - Festland China ("zu Fuß")
23.6 Peking, China - Kiew, Ukraine
17.7 Katowice, Polen - Stuttgart

Donnerstag, 25. Mai 2017

Auf ins (Google-freie) China!

Wir verabschieden uns hiermit fuer die naechsten 30 Tage in die Volksrepublik China, in der einige boese boese Internetseiten gesperrt sind. Unter anderem natuerlich Google, weshalb wir keinen Zugriff auf unseren Blog haben werden. ABER - damit wir trotzdem hin und wieder mal ein Lebenszeichen abgeben und unsere Eindruecke mit Euch teilen koennen, haben wir eine Co-Autorin begeistern koennen: ab sofort wird die charmante und wunderbare Constanze in unserem Namen posten. Vielen Dank dafuer!

Macau, Hongkong und viel Regen

Es war nur ein Katzensprung per Flieger vom Sueden Taiwans nach Macau und nach gut einer Stunde Flugzeit landeten wir in Macau.

In Macau verbrachten wir zwei Naechte in einer sehr speziellen Unterkunft, die wir ueber AirBnB gebucht hatten. Wir hatten eine kleine Wohnung fuer uns, die unten ein Cafe ist. Der obere Stock war so niedrig, dass wir gar nicht komplett aufrecht stehen konnten, aber gut geschlafen haben wir da oben. Unten nutzten wir es aus, dass wir eine schoene Sitzgelegenheit zum Fruehstuecken und Sitzen hatten. Und das beste: wir haben uns am Samstag das erste Mal auf dieser Reise selbst bekochen koennen und Spaghetti Carbonara genossen - eine sehr willkommene Abwechslung zu den ueblichen Asia-Noodles. ;)

Blick in die Kueche unserer Unterkunft in Macau - da drueber haben wir geschlafen

Ansonsten haben wir natuerlich Macau besichtigt: zum einen den alten Teil mit Kolonialarchitektur, einer alten Kirchenruine und Gassen, die an Lissabon erinnerten (Macau war bis 1999 portugiesisch) und zum anderen den modernen Teil mit den unglaublich bunt und hell leuchtenden Casinos. Einen kurzen Casino-Besuch haben wir dann auch Samstagabend eingestreut und es war wirklich witzig, die Spieler und das Treiben zu beobachten. Aber selbst aktiv wurden wir nicht... Das Wetter war leider wolkig und regnerisch in Macau, aber insgesamt war es ein kurzweiliger Zwischenstopp, der uns vor allem wegen der Unterkunft in Erinnerung bleiben wird.

Kirchruine Sao Paolo, Macau

Largo do Senado - einer der Hauptplaetze Macaus

Blick auf das Casinoviertel von der Uferpromenade, Macau

Bunt, bunter, Casinos in Macau

Von Macau sind wir am Sonntag per Schnellfaehre in ebenfalls einer Stunde nach Hongkong uebergesetzt. Der Transfer verlief problemlos und wir haben es uns ab Sonntag in unserem kleinen, aber feinen Ibis-Zimmer mit Hafenblick fuer 5 Naechte gemuetlich gemacht. U.a. stoppten wir in Hongkong ja so lange, weil wir das Visum fuer China hier organisieren muessen.

Neben der Organisation des Visums und dem damit verbundenen Aufwand (Kopien, Papierkram, Fahrten zum Visumsbuero etc.) hatten wir insofern ca. 3.5 Tage fuer Sightseeing, wovon allerdings 1 Tag komplett ins Wasser fiel. An den anderen Tagen war es auch nicht unbedingt trocken und die Sonne haben wir hier quasi nicht gesehen, aber wir konnten trotzdem (relativ) gut die Stadt erkunden. Und die hat wirklich einiges zu bieten:

  • "The Peak" - der Hausberg Hongkongs. Und selbst bei keinem superguten Wetter ist der Blick wirklich ein absolutes Highlight der Reise gewesen. Auf einem gut angelegten Rundweg konnten wir Aussichten in alle Richtungen der Hongkong Island geniessen, aber die Skyline war natuerlich der Knaller.
Aussicht von "The Peak", Hongkong

Aussicht von "The Peak", Hongkong

Aussicht von "The Peak", Hongkong

Aussicht von "The Peak", Hongkong


Aussicht von "The Peak", Hongkong


  • Hafen und Uferpromenaden inkl. den Faehren mit Blick auf Hongkong Island und den Stadtteil Kowloon gegenueber
  • Der schicke Financial District mit seinen Hochhaeusern, Luxus-Malls und Nebenstrassen, die voll mit kleinen Marktstaenden etc. sind
  • Fahrten in der Doppeldecker-Tram durch die Haueserschluchten vom Stadtteil Central in Richtung Westen zu unserem Hotel
Doppeldecker-Tram, Hongkong

Uferpromenade auf Kowloon-Seite mit Hongkong Island im Hintergrund

Bild von einer der Hafenfaehren, Hongkong
  • Unser Ausflug in den Sueden von Hongkong Island und die kleine Wanderung auf das "Dragon's Back" rundete unseren Aufenthalt ab. Wir genossen endlich etwas Sonnenschein und hatten beste Aussicht auf ein paar Buchten und kleine Straende. Schon erstaunlich, wie schnell man hier in Hongkong im Gruenen und raus aus der Stadt ist.
Aussicht vom Dragon's Back, Hongkong Island

Auch durch den Regen konnten wir uns natuerlich nicht alles anschauen, was die Stadt und das Umland zu bieten hat. Das ist aber auch in ein paar Tagen nicht moeglich und laesst genug Gruende, auch mal wiederzukommen. ;)

Freitag, 19. Mai 2017

Endspurt Taiwan

Vom Sonne Mond See im Landesinneren sind wir (in vielen kleinen, aber feinen Umsteigeetappen) wieder an die Küste in die drittgrößte Stadt Tainan gefahren. Tainan ist vor allem für die vielen vielen Tempel bekannt, die sich überall in der Stadt finden lassen (aber gar nicht so einfach, wenn man danach sucht!), die wir natürlich alle zu Fuß erkundeten. In der Umgebung befinden sich die "Qigu Salt Mountains", die in unserem Reiseführer als eine der bizarrsten Sehenswürdigkeiten Taiwans beschrieben sind. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und können bestätigen, dass dieser Ausflug in der Tat ziemlich besonders bzw. abstrus war. Die "Mountains" entpuppten sich schließlich als ein etwa 20m hoher Salzhaufen, den man sogar erklimmen kann. Das Irrwitzige an der ganzen Sache ist die Mischung aus allem, was dieses Volk so ausmacht: in Scharen anreisende Taiwanesen mit aufgespannten Regenschirmen und/oder tropenschutzähnlichen bunten Hüten und Sonnenschutz, ihre Freude über die riesige Figur (in diesem Jahr eine monströse Eule), die auf dem Sandberg platziert wurde und mit der man unendlich viele, ausgezeichnete Selfies machen kann. Im Hintergrund (aber in Vordergrundlautstärke) asiatische Dudel-Musik, reichlich Stände, die Eis, Frittiertes und natürlich Tee anbieten sowie kleinere "Erlebnis-Attraktionen", die groß angepriesen und mit Begeisterung angenommen werden. In Europa wuerde dieser absurde "Erlebnispark" nach 4 Wochen pleite sein. Was für ein Schauspiel!

Sehr taiwanesische Attraktion: Qigu Salt Mountains

Diese Figur war letztes Jahr auf dem Salzberg platziert...

Von Tainan zogen wir nochmal Richtung Landesinnere und steuerten den kleinen Ort Meinong an, der als das Herz der Hakka-Kultur im Süden gilt. Meinong bietet zwar nichts "Besonderes" bzw. Konkretes im touristischen Sinne, aber es zeigte sich mal wieder, dass man gewisse Dinge einfach nicht planen kann! Wir kamen mit dem Bus dort an und steuerten eine der wenigen Unterkünfte an, die in unserem Führer stehen. Wir fanden sie tatsächlich auf Anhieb (man bedenke, dass so gut wie alles nur auf Chinesisch/Taiwanesisch geschrieben steht), jedoch war das Tor verschlossen und scheinbar keiner da. Wir beschlossen, erstmal zu warten, da die Auswahl eben nicht so groß ist. Wir blieben aber nicht lang allein, denn schon nach kurzer Zeit hielt eine Dame mittleren Alters auf ihrem Roller an und bot ihre Hilfe an. Sie zückte sogleich ihr Handy und rief die Besitzer an, erreichte aber scheinbar keinen. Sie versuchte uns noch etwas mitzuteilen, aber wir verstanden sie leider nicht. Als es kurz darauf zu regnen begann, stellten wir uns auf der gegenüberliegenden Straßenseite unter, was wieder sofort Aufmerksamkeit auf sich zog. So schaute der Besitzer des Hauses, vor dem wir saßen, heraus und sprach mit uns, natürlich auch nur auf Chinesisch. Er klingelte drüben, wusste sich und uns jedoch auch nicht mehr zu helfen. Er verschwand kurz drinnen und drückte uns 2 Flaschen Wasser in die Hand. Herrje, wie nett!! Es dauerte nicht lang, da kam seine Frau (wie wir bald lernten) auf einem Roller angefahren und parkte diesen vor dem Haus, also genau neben uns. Es war offensichtlich, dass auch sie uns helfen wollte. Nachdem sie den Besitzer ebenfalls erfolglos angerufen hatte, klingelte sie kurzer Hand bei ihrer Tochter durch, die perfekt Englisch konnte und als ihr Sprachrohr fungierte. So kam es, dass wir auf einmal zum taiwanesischen Nachmittagstee bei fremden, aber sehr herzlichen Menschen eingeladen waren und in ihrem Wohnzimmer saßen. Die Frau hatte für uns eine andere Unterkunft kontaktiert und da es draußen stark regnete, würden die Besitzer uns sogar abholen. Bis dahin schlürften wir köstlichen Tee, der immer und immer wieder nachgefüllt wurde und aßen die Leckereien, die uns (bodenlos) vorgesetzt wurden (z.B. Nüsse in Datteln). Köstlich! Dank der Simultan-Übersetzungs-App dieser einfallsreichen Frau konnten wir uns mit den beiden, die einen Besucher nach dem anderen zum Tee empfingen, auch etwas austauschen. Es war herrlich! Wir konnten ihnen gar nicht genug danken und waren von dieser Gastfreundschaft sehr begeistert. Als wir ihr das per Übersetzung mitteilten, kam die schönste Antwort: (sinngemäß) "über den vier Seen sind wir alle Freunde". Sowas steht in keinem Reiseführer, sowas kann nicht gesucht, nur gefunden werden und ist unbezahlbar!

Die Besitzer des Bed&Breakfast, in dem wir letztlich unterkamen, waren auch überaus freundlich und vor allem kreativ, was die Kommunikation anging. Die kleine und sehr feine taiwanesische Dame konnte ein paar Brocken Englisch und bediente sich sonst ihrer Mimik und Gestik. Unbeschreiblich! Dazwischen ein herrliches breites Grinsen und zu kaum noch erkennbaren Schlitzen verengte Augen. Man muss die Taiwanesen einfach gern haben!
Das Bed&Breakfast hatte sogar Fahrräder für uns und so radelten wir durch Meinong, an traditionellen (Farm-) Häusern und Reisfeldern vorbei und natürlich um den angepriesenen und wunderbar angelegten Zhongzheng-See herum. Zum Frühstück beglückte uns die "Hotel-Mama" auch noch mit einer Hakka-Gesangseinlage - ein gebuehrender Abschluss in Meinong.

Reisfelder bei Meinong, Taiwan

Die letzten Nächte auf Taiwan haben wir in Kaohsiung, der größten Hafenstadt der Insel, verlebt. Die ganz großen Highlights kamen nicht mehr dazu, aber wir haben an 2.5 Tagen das moderne Zentrum und den Hafen zu Fuß sowie den kleinen Lotus-See mit seinen eher an Disney erinnernden Tempeln per Radtour erkundet.

Fahrradtour am Lotussee, Kaohsiung, Taiwan

Einer der irrwitzigen Tempel am Lotussee, Kaohsiung, Taiwan

Fortsetzung vom Disneyland bzw. den Tempeln am Lotussee, Kaohsiung, Taiwan

Eine Figur vor den Tempeln darf auch nicht fehlen...

Außerdem machten wir in der Umgebung Stopp beim riesigen Buddha Memorial Center / Kloster Foguangshan, dessen riesige Buddha-Statue im Regen aber doch arg traurig wirkte. Man fragt sich manchmal, wo in Asien die Millionen herkommen, dass solche Prachtbauten inkl. reich verzierten Pagoden gebaut werden können.

Buddha-Statue Foguangshan, Taiwan

Last, but not least, durfte natürlich auch nicht der letzte Besuch auf einem Nachtmarkt fehlen. Der war leider etwas enttäuschend, aber so freuen wir uns um so mehr auf das chinesische Essen auf dem Festland. Erste Proben gibt es dann in Macau und Hongkong an diesem WE. :)

Zum Abschluss noch Bilder mit den in Taiwan so typischen Figuren (hier in Kaohsiung), die in Innenstaedten oder an Touristenattraktionen stehen und begeistert von den Einheimischen fotografiert werden. Mal sehen, was diesbezueglich in China auf uns zukommt.



Samstag, 13. Mai 2017

Taiwan Woche 2: langsam Richtung Sueden

Die zweite Woche in Taiwan war gepraegt von den zwei bekanntesten Natur-Highlights der Insel: der Taroko-Schlucht und dem Sun-Moon-Lake.

Die Taroko-Schlucht, gelegen an der Ostkueste in der Naehe der Stadt Hualien (unser Uebernachtungsort), erstreckt sich quasi vom Meer weit ins Innere des Landes und kann entlang der ins Landesinnere fuehrenden Strasse gut per Bus erkundet werden. So machten wir uns fuer eine intensive Tagestour auf in den Canyon und konnten an verschiedenen Stationen auf Wanderwegen am reissenden Wasser oder den engen Felsgrotten entlang laufen. Wirklich ein besonderes Naturerlebnis mit sehr vielen schoenen und beeindruckenden Aussichtspunkten!

Seitenarm der Taroko-Schlucht, Taiwan

Swallow-Grotte Taroko-Schlucht, Taiwan


Taroko-Schlucht, Taiwan

Taroko-Schlucht, Taiwan

Bevor wir zum Sun-Moon-Lake fuhren, mussten wir erstmal die Insel halb umrunden und machten einen Zwischenstopp in Taichung, den wir nutzten, um das sehr gut gemachte Erdbebenmuseum anzuschauen. Taiwan war 1999 von einem schweren Erdbeben getroffen worden und man hat eine zerstoerte Schule unveraendert gelassen und ein Museum drum herum gebaut, was eine interessante Abwechslung war.

Erdbebenmuseum 921 bei Taichung, Taiwan

Erdbebenmuseum 921 bei Taichung, Taiwan

Danach ging es aber ins Landesinnere zum auf ca. 800m Hoehe gelegenen Sun-Moon-Lake, den wir an 1.5 Wandertagen umrundeten und von diversen Perspektiven begutachtet haben. Um den See herum sind diverse Tempelanlagen verstreut und viele gut angelegte Wege, von denen man den See und das Umland bestaunen kann. Bei den steileren bzw. laengeren Wanderwegen waren wir schnell allein und konnten insofern auch jenseits der Reisebusse die Natur und den See in Ruhe geniessen. Besonders der Ausblick von der obersten Plattform der Ci-En-Pagode war lohnenswert.

Blick auf den Sun-Moon-Lake vom Xuanzang-Tempel, Taiwan

Blick auf uns :)

Nancy auf der Ci-En-Pagode, Sun-Moon-Lake

Wir auf der Ci-En-Pagode

Sun-Moon-Lake, Taiwan

Sun-Moon-Lake, Taiwan

Nun geht es schon in den Endspurt in Taiwan: 6 Tage bleiben uns noch fuer Tainan, wo wir gestern Abend angekommen sind, und den Sueden der Insel, bevor wir am Freitag nach Macao fliegen.
Uebrigens: Bilder haben wir auch in den ersten beiden Taiwan-Blogs eingefuegt.

Montag, 8. Mai 2017

Taiwan begeistert! Die erste Woche im Norden

Die ersten Tage in Taiwan verbrachten wir in der Hauptstadt Taipeh. Taipeh ist eine ziemlich moderne und interessante Stadt, die einiges zu bieten hat, vor allem viele viele Shopping Malls, kleine und große Läden, Tee und Kaffee-Häuser und eine Vielzahl an Nachtmärkten, die in Taiwan so berühmt und beliebt sind. Zurecht!

Am ersten Tag haben wir uns den älteren Teil der Stadt mit den Regierungsgebäuden, Museen und dem feinen Liberty Square angeschaut: ein relativer großer Platz gegenüber der schon recht ansehnlichen Zentralbibliothek, zu dessen beiden Seiten zwei monumentale Gebäude stehen und der auf die fantastische Chiang Kai-shek (CKS) Memorial Hall zuführt. Rechts und links das Nationaltheater und die Konzerthalle, diese Gebäude sind zwei der größten und schönsten Beispiele für klassische chinesische Architektur weltweit. Das CKS Monument ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Taipeh und zollt dem Mann Tribut, der viel zum modernen Taiwan beigetragen hat. Dieser thront als riesige Bronzestatur im Zentrum der Haupthalle. Wir kamen zufällig zum stündlichen Wachwechsel, welcher in ausladender und ziemlich chinesischer Manier zelebriert wurde.

Liberty Square, Taipeh

Chiang Kai-shek Memorial Hall umgeben vom Nationaltheater zur einen und Konzerthalle zur anderen Seite, Taipeh

Klassische chinesische Architektur, Taipeh

Blick auf die CKS-Memorial Hall, Taipeh

Wachwechsel, CKS-Memorial Hall, Taipeh

Am nächsten Tag stand Ost-Taipeh auf dem Programm. Ein Distrikt, der vor allem wegen des World Trade Centers, dem Taipeh 101, bei Touristen beliebt ist. Von seiner Fertigstellung 2003 bis zum Bau des Burj Khalifas in Dubai (828 m) 2009 war dieser Turm das höchste Gebäude der Welt. Es ist 508 m hoch und soll ein Bambusrohr darstellen. Auch wenn es an diesem Tag eher grau und diesig war, kann sich der Taipeh 101 sehen lassen und wir genossen zudem die Aussicht vom nahe gelegenen Hausberg.

Taipeh 101


Blick vom Elephant Mountain (Hausberg), Taipeh


Von Taipeh ging es nord-östlich Richtung Küste in die tolle Hafenstadt Keelung, die uns als Basislager für einige gelungene Ausflüge in die Umgebung diente. Ein Highlight war der Yeliu Geopark: direkt an der Küste bestaunt man dort (zusammen mit einer beträchtlichen Masse an einheimischen und sonstigen asiatischen Touristen!) eine Reihe von bizarren geologischen Gesteinsformationen. Diese sind Resultat von wetter- und naturbedingten Phänomenen (z.B. Erosion durch Wind und Meer) und seismischer Aktivität. Der Park liegt auf dem Yeliu Cape und bietet wirklich erstaunlich schöne Aussichten auf die Bay.

Yeliu Nationalpark, Taiwan

Yeliu Nationalpark, Taiwan

Außerdem besichtigten wir die zwei kleinen Dörfer Jiufen und Jinguashi, die früher vor allem wegen ihrer Goldvorkommen bekannt waren. Im Gold Ecological Park in Jinguashi lernten wir einiges über den Abbau von Gold und sahen den größten Goldbarren der Welt (220 kg, Wert rund 10 Mio $) im hiesigen Goldmuseum.

Das Bitou Cape bot uns die nächste Gelegenheit, bei schönen Wanderungen an der Küste entlang, die Landschaft, Natur und das saftige Grün der Insel zu genießen! Etwas, was bisher auf unserer Reise ziemlich kurz gekommen war, können wir nun auf wunderbar gekennzeichnet und ausgebauten Wegen genießen: wandern!

Bitou Cape, Taiwan

In Keelung erfreuten wir uns wiederum am lebhaften Nachtmarkt sowie an westlichen Luxusgütern (vermutlich könnte man sagen, dass sich EINE PERSON von uns beiden mehr über die vielfältigen Shopping Möglichkeiten und die zahlreichen Coffee Shops und Bäckereien freute als die andere "Person". *lach*. Wer uns kennt....). 

你好 (nĭ hăo) oder auch: Hallo in Taiwan

Vor einer Woche sind wir in Taiwan und damit in einer ganz anderen Welt gelandet, die uns bisher ziemlich gut gefällt. Da die Insel eher klein ist (mit der Schweiz vergleichbar), sind die Entfernungen auch nicht groß und mit Bus und Bahn unkompliziert und schnell zu überwinden. Das ist eine tolle Abwechslung zur bisherigen Transportsituation, die wir in vollen Zügen genießen. Sollten wir ein Visum für China bekommen, wird sich das im nächsten riesigen Land wieder ändern ;)

Einige "Fun Facts" über Taiwan sowie kulturelle und Besonderheiten vorab:

Auf der Insel leben 23 Mio Menschen, was Taiwan zu eins der dicht besiedelsten Länder der Welt macht. Ein weiterer Superlativ ist die flächendeckende Verbreitung von 7-Eleven. In keinem Land der Welt gibt es mehr von diesen kleinen Shops pro Kopf (über 5000 insgesamt)! Noch beliebter als die kleinen Shops (in denen es unserer Ansicht nach viel Schrott, aber z.B. kein Obst und Gemüse gibt) sind Tee-Shops, am liebsten trinken die Einheimischen (Bubble-)Milchtee. Zum Glück ist auch Kaffee weit verbreitet!

Ansonsten wird viel Suppe gegessen/getrunken/geschlürft und viel Fleisch verarbeitet. Wir hätten einen Fokus auf Reis erwartet und sind eher verwundert, dass Nudeln hier so eine große Rolle spielen. Wie man sich denken kann, ist man hier als Süß- oder Müsli-Frühstücker völlig fehl am Platz und sollte der Einfachheit halber lieber an frittierten Hühnerbeinchen knabbern. Auch in Taiwan wird viel frittiert und leider wenig gewürzt. Tatsächlich haben wir noch nirgends auf der Welt so oft etwas gegessen, was keinerlei Geschmack hatte, darunter nicht nur Teig-Sachen, sondern auch Gemüse und Fleisch. Sehr verwunderlich!

Am anderen Ende der Highscore Tabelle liegt die Geburtenrate; Taiwan hat eine der niedrigsten weltweit.
Wie auch in anderen asiatischen Ländern sind die Einheimischen hier eher klein und viele verdammt schmal. Hüte und sonstige lustige Kopfbedeckungen sind sehr beliebt, ebenso das Reisen in Gruppen und das hektische hinter einem Führer mit Regenschirm o.ä. Hinterhergerenne. Es ist also nicht alles "gelogen" :)

Ein weiteres wahres Cliche ist die Zuneigung für Kitsch und Plüsch. Man sieht z.B. Teddybär-Taschen, Plüsch-Handys oder Hello Kitty Helme - bei erwachsenen Menschen! Und erst die Handyhüllen 😳
Auch auf öffentlichen Plätzen, an Sehenswürdigkeiten oder z.B. bei Vorträgen und Anschauungsfilmen sind uns schon bunte kindliche Figuren begegnet, die für uns eher befremdlich und vor allem ablenkend sind.

Einen Regenschirm tragen hier die meisten mit sich rum. Dieser wird bei jeder Gelegenheit aufgespannt, nicht nur bei Sonne und Regen, sondern auch dann, wenn wir uns fragen, warum. Scheinbar sind die Asiaten eher Licht-schüchtern.

Die Taiwanesen sind sehr höflich, zurückhaltend und zuvorkommend und an uns nicht interessiert. Wir beobachten Dinge und Verhaltensweisen, die wir als "typisch chinesisch" einordnen. Klar, wir befinden uns ja in der Republik von China, wie Taiwans offizieller Amtsname lautet. Durch die lebhafte Geschichte der kleinen Insel und der letzten Besetzung durch Japan bis Mitte des 20. Jahrhunderts, scheinen die Taiwanesen auch noch ziemlich durch diesen Einfluss geprägt sein. Es gibt kein Gedränge am Bus- und Bahnhof und das Ein- und Aussteigen klappt reibungslos.

Was man hier vergeblich sucht ist Müll. Komischerweise erweisen sich Mülleimer als genauso rar. Die Taiwanesen müssen wohl gut trainiert und gedrillt sein. Die Ordnung und Sauberkeit macht das Reisen hier wirklich erträglich und sehr angenehm, ebenso die weite Verbreitung von öffentlichen Toiletten, die immer kostenlos und selbst mitten in der Pampa und auf Wanderwegen sauber und neutral riechend sind sowie meist Klopapier und Seife zur Verfügung stellen. Unfassbar!

Wie erwartet ist hier vieles nur noch in Landessprache geschrieben, was das Reisen, sagen wir, spannend macht ;). Auch die mündliche Kommunikation ist durch die mangelnden Englisch-Kenntnisse der Einheimischen erschwert und so zeigen, deuten und gestikulieren wir meist. Wir sind nun also mittendrin zwischen nicht lesbaren Schriftzeichen und einer unverständlichen Tonsprache. Langweilig wird es mal wieder nicht!

Nachtmärkte sind ganz spezielle und weit verbreitete Straßenmärkte, auf denen es alle möglichen taiwanesischen und lokalen Speisen zu finden gibt. Meist in Form von kleinen Portionen, die man entweder auf kleinen klapprigen Sitzgelegenheiten dort ist, wo sie gekocht werden oder im stehen ist. Man hat so die Möglichkeit, mehr als nur ein kulinarisches Highlight bzw. Besonderheit zu probieren und kann sich sozusagen durch die Straßen snacken. Die Nachtmärkte öffnen meist am späten Nachmittag, wenn die mobilen Shops aufgebaut und die vielen süßen, deftigen und vor allem unbekannten Kleinigkeiten angeboten werden. Da lohnt es sich, von den Menschenmassen durch die engen Gassen geschoben zu werden und hier und da mal etwas zu probieren (oder auch nur ganz erstaunt zu gucken und beobachten).
All dies ist hier in Taiwan kein Problem und um einiges angenehmer, als es in Indien wäre, da die Taiwanesen sehr höflich, umsichtig und zurückhaltend sind. Es wird sich oft entschuldigt und man versucht, groben Körperkontakt zu vermeiden. Völlig anders als in Indien!!!

Typische Riten rund um die Gabentische in einem Tempel in Taipeh

Spiele, Pluesch und Kitsch auf einem Nachtmarkt in Taipeh

Wenn man es nicht lesen kann, muss man genau hinschauen. was es gibt :)

Essen. wo gekocht wird - Night Market Taipeh