Unser erster "richtiger" Stopp in Nepal war der Chitwan National Park. Wir kamen im nahe gelegenen Sauhara in einem sehr schönen Hostel unter. Als der Besitzer erfuhr, dass wir gerade aus Indien kommen, war er sehr interessiert zu wissen, wie wir es dort fanden. Sein Gesichtsausdruck sprach derweil Bände und er äußerte sich subtil negativ. Explizit wurde er, als er uns erklärte, wofür INDIA steht: I Never Do It Again. Aha, in Nepal also ein Akronym! NEPAL allerdings, so fuhr er fort, bedeutet: Never Ending Peace And Love. Ok, seine Meinung war klar ;) Wir werden Indien auf jeden Fall nochmal machen (und freuen uns insgeheim drauf!).
Aber zurück zu Chitwan. Der Park weist eine der größte Nashorn-Dichten des Landes auf und so hofften wir natürlich, (wenigstens bzw. mindestens) eine dieser grandiosen Kreaturen zu erspähen. Auf einer Jeep-Safari, auf der man idR eine gute Chance hat, Nashörner, Affen, Rehe, viele besondere Vögel und mit Glück sogar wilde Elefanten, Büffel und Bären zu sehen, waren wir leider weniger mit Glück gesegnet. Was uns jedoch nur wenig ärgerte, da wir sowohl am Vormittag als auch am Tag zuvor beim Abend-Spaziergang tolle Tier-Erlebnisse hatten. Wir kamen nämlich dort an und schlappten zunächst ein wenig durch den kleinen, beschaulichen Ort, der am nördlichen Rand des National Parks gelegen ist, direkt am Fluss Rapti. Genau an diesem Fluss und sogar auf der zum Ort gelegenen Uferseite durchstrich ein Nashorn die Büsche und fraß genüsslich vor sich hin! Was ein Erlebnis! Nur wenige Meter von uns weg graste tatsächlich ein riesiges Rhino mit einem Horn, wir es für die indische Sorte wohl typisch ist. Wir staunten nicht schlecht und genossen die Szenerie! (Falls das Internet es irgendwann zulässt, laden wir entsprechende Fotos hoch, versprochen!). Auf der anderen Uferseite aalten sich Krokodile und ein paar der sehr besonderen und bedrohten Gharials (seltsam aussehende Krokodilart). Im Hintergrund schauten wir auf den Wald, der den Beginn des Parks markiert, und genossen den Sonnenuntergang. Magie! Es sollte sogar noch toller für uns werden! Denn als wir uns schon in unsere Hütte zurückgezogen hatten, klopfte der Hostel-Besitzer an unsere Tür und rief "Rhino!". Als ich ihm öffnete, meinte er: " Wanna see a rhino? It's on the Street!" Waaaas? Wir liefen schnell mit ihm zur Straße und da war es. Schlenderte gemütlich durch den Ort. Genau vor unserem Zaun blieb es stehen und strullerte gefühlt Minuten lang. Und daaaann steuerte es auf unsere Hofeinfahrt zu und lief in unseren Garten rein. Wie aufregend! Aber auch ein bisschen gruselig. Der Besitzer wies uns an, mit ihm in sein Büro zu kommen, wo wir warteten, bis das Nashorn nicht mehr in Sicht war und flitzten schnell wieder in unsere Hütte.
Am nächsten Tag machten wir uns als erstes auf den Weg zur Elefanten-Aufzuchtfarm, wo wir ausgewachsene und Baby-Elefanten aus nächster Nähe bestaunen und sogar streicheln konnten. Einfach toll! Zwischen 10 und 12 Uhr ist Baden angesagt, also ging es für uns zurück zum Dorf und ab zur Badestelle, wo 7 Elefanten im Fluss plantschten. Man muss kein Elefanten-Kenner sein, um zu sehen, wie viel Spaß den Dickhäutern das macht und wie sehr sie es genießen, von ihren Hütern gewaschen und geschrubbt zu werden. Mit ihrem Rüssel spritzen sie sich nass und tauchen richtig unter. Auch das war faszinierend und einfach toll anzuschauen! Was ein perfekter Vormittag. Mit diesen Erlebnissen im Hinterkopf gingen wir ganz entspannt und ohne Erwartungen auf die Jeep-Safari und erfreuten uns sowieso an der schönen Natur und den (wenigen) Tieren, die wir sahen!
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Fluss Rapti mit Nashorn vorne, Chitwan National Park |
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Nashorn beim Grasen, Chitwan National Park |
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Elefant in der Aufzuchtfarm |
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Baby-Elefant in der Aufzuchtfarm |
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Elefant beim Baden, Sauraha |
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Garten unserer schoenen Hostel, Sauraha |
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